Ostern ohne Ostereier –undenkbar! Ob als Hühner-Ei, als Schokoladen-Ei oder als Deko-Ei für den Osterstrauch. Wo kommt der Brauch eigentlich her?

Das Ei gilt in vielen Religionen als Symbol für neues Leben, Wiedergeburt und Fruchtbarkeit. Aus einem Ei schlüpft ein Küken, aus einem leblosen Gegenstand entsteht neues Leben. Im alten Ägypten, in Phönizien und in Persien galt das Ei als Ursprung der Welt. Im alten Rom und in Griechenland wurden während der Frühlingsfeste Eier bemalt oder gefärbt und als Geschenke an Freunde übergeben. In griechischen und ägyptischen Tempeln hingen Eier als Dekoration während der Frühlingsfesttage.

Das Osterei wurde auch wichtiges Symbol in der christlichen Tradition. In der Interpretation der christlichen Religion bedeutet das Osterei den Triumph des Lebens (das Küken) über den Tod (die leblose Schale). Jesus Christus überwindet in der Auferstehung den Tod nach der Kreuzigung.

Auf den Verzehr von Eiern wurde in der Fastenzeit verzichtet. Die Eier, die während dieser Zeit gelegt wurden, wurden meist hartgekocht und somit haltbar gemacht. Nach vierzig Tagen konnten die Gläubigen am Ostersonntag dann erstmals wieder Eier essen. Um die Bedeutung der Eier hervortreten zu lassen, wurden sie gefärbt. 

Eier wurden schon lange vor der Einführung des kirchlichen Osterfestes "geschmückt". Je nachdem, welche Mittel einem zur damaligen Zeit zur Verfügung standen, sah die Dekoration unterschiedlich aus. Wer es sich leisten konnte, wickelte die Eier in Blattgold ein; wer sich das nicht leisten konnte, kochte die Eier zusammen mit Blättern oder Blüten verschiedener Blumen, um ihnen Farbe zu geben.

In der griechisch-orthodoxen Tradition wird die Legende erzählt, dass Maria Magdalena nach Christi Wiederauferstehung zum römischen Kaiser ging, um ihm von diesem Wunder zu berichten. Der Kaiser hielt das jedoch für Unfug und meinte, Christus sei genauso wenig auferstanden wie die frisch gelegten Eier vor ihm eine rote Schale hätten. In diesem Moment färbten sich die Eier vor seinen Augen rot, um die Auferstehung zu bezeugen.