Everest
Everest ist 17 Jahre alt und wohnt in dem Dorf Kijabijo, etwa 15 Kilometer außerhalb von Kampala. Obwohl es nur ein paar Kilometer sind, ist das Leben hier nicht zu vergleichen mit dem in der Hauptstadt. Wie in eigentlich allen Dörfern in Uganda ist das Leben in Kijabijo sehr einfach. So sieht Everest die Hauptprobleme des Landes in der schlechten Bildungssituation, in der hohen Arbeitslosigkeit und in der extremen Armut.
Everest wohnt mit insgesamt elf Personen auf der Farm: mit seiner Großmutter, seiner Mutter, seinen sieben Brüdern und seiner Schwester. Sein Vater hat eine zweite Frau geheiratet und lebt mit dieser auf einer anderen Farm. Er hat Everest die Pflicht übertragen die Farm zu bewirtschaften. Eine große Aufgabe.
Auf der vier Hektar großen Farm baut die Familie hauptsächlich Bananen und Kaffee an. Mit der Hilfe des Landwirtschaftsprogramms der Erzdiözese Kampala will sie in Zukunft viele verschiedene Pflanzen anbauen. Zudem hat die Familie zwei Kühe und ein Kalb. Am liebsten isst Everest Reis mit Hühnchen, das Geld reicht aber oft nur für einen Maisbrei mit Bohnen. Essen bedeutet für ihn gute Gesundheit.
Der ganze Stolz der Familie ist die neu errichtete Biogasanlage! Everest hat sie zusammen mit Freunden gebaut und ist inzwischen Experte. Mit der Biogasanlage wird zum Beispiel der Herd in der Küche betrieben. So wird Strom auf natürliche Weise hergestellt und die Familie spart Stromkosten!
Aber nicht nur die Landwirtschaft garantiert das Überleben der Familie. Everest ist vielseitig talentiert. Er stellt Baumaterial her, das er verkauft. So hat die Familie ein weiteres Einkommen, das sie unabhängiger von der Landwirtschaft und von extremen klimatischen Verhältnissen macht.
Die Wohnsituation ist extrem beengt. Everest teilt sich ein Zimmer mit vier Brüdern, die in zwei Betten schlafen. Außer den Betten und einem kleinen Nachttisch passt nichts in das Zimmer. Das ist nicht immer einfach, besonders, wenn Everest die Hausaufgaben machen muss oder er seine Ruhe haben will. Dann schickt er seine kleinen Brüder schon mal aus dem Zimmer.
Das Moskitonetz ist besonders wichtig. Malaria ist in seiner Wohngegend weit verbreitet und jedes Jahr erkrankt Everest an Malaria. Bei den ersten Symptomen trinkt er einen Saft aus der Pflanze „Omululusa“, den er selber herstellt. Das hat ihm sein Großvater gezeigt. Wenn es nicht besser wird, lässt er sich in der Gesundheitsstation behandeln.
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