Uganda
Live dabei
Die Jugendlichen
Aktionen
Fasten-Tipps
Deine Jugendaktion

BASTA! Ein für alle Mahl.

Bausteine für einen Jugend- /Schulgottesdienst zur Jugendaktion

von Martin Gottsacker, Angela Lohausen und Jörg Nottebaum, MISEREOR, Aachen

   

Zur Vorbereitung

  • eine ausreichende Anzahl Jugendaktions-Postkarten bestellen
  • Essensgutscheine (DVD zur Fastenaktion) ausdrucken, vor Beginn des Gottesdienstes an alle verteilen
  • Laptop und Beamer falls vorhanden, um die Bilder aus Uganda projizieren zu können (DVD zur Fastenaktion)

 

L = Leiter(in) – Priester oder Beauftragte(r)

S = Sprecher(in)

J = Jugendliche(r)

A = Alle

  

Baustein Lieder

  • Alle meine Quellen entspringen in Dir (Segen 2)
  • Die Zeit zu beginnen (Segen 18)
  • Der Müden Kraft (Segen 87)
  • Denen, die hungern (Segen 100)
  • Gott, erbarme dich der Hungrigen als Brot (Segen, 81)
  • Gott gab uns Atem, damit wir leben (nGL 468)
  • Gottes Wort (Segen 134, Troubadour 706, nGL 450)
  • Halte deine Träume fest (Segen 32)
  • Himmelwärts (Segen 101)
  • Stimme, die Stein zerbricht (nGL 417)
  • Unsere Hoffnung bezwingt die schwarze Angst (Segen 22, Troubadour 711)
  • Unterwegs mit Brot des Lebens (Segen 54)
  • Wenn jeder gibt, was er hat (Segen 256,Troubadour 196)
  • Wenn einer alleine träumt (Segen 668,Troubadour 673)
  • Wenn wir das Leben teilen (nGL 474)

    

Baustein Eröffnung

L: Gutscheine und Coupons, kostenlose Einladungen kommen immer gut an. Die Essensgutscheine, die ihr am Eingang erhalten habt, sind der Hit, ihr habt das große Los gezogen: Promi-Dinner, Afrikanisches Drei Gänge-Menü… Klingt vielversprechend! 

 

Oder doch nicht? Die meisten Gutscheine haben einen Haken? Ihr wollt sie gar nicht einlösen, wollt die versprochene Mahlzeit nicht geschenkt haben?

 

Wer ist unzufrieden mit seinem Gutschein? Wer möchte sich anders ernähren?

 

Essen passiert in unserer Gesellschaft häufig nebenbei: vor dem PC, auf dem Schulweg oder „to-go“ in den Einkaufszonen. Und längst nicht alle Kinder und Jugendlichen können regelmäßig essen. Dabei ist Essen ein menschliches Grundbedürfnis wie Atmen oder Schlafen. Und es ist viel mehr: Angemessene Nahrung ist ein Menschenrecht! Weltweit leiden 842 Millionen Menschen unter Hunger und Unterernährung, alle fünf Sekunden stirbt ein Kind an den Folgen von Hunger. Dabei könnten die Erträge der Landwirtschaft laut Studien zwölf Milliarden Menschen ernähren – mehr als derzeit auf der Erde leben.

 

Es ist also ausreichend Nahrung für alle vorhanden. Aber sie ist nicht gerecht verteilt. Wir in Deutschland, und mit uns die Mittel- und Oberschichten weltweit, leben in einer Überfluss- und Wegwerf-Gesellschaft. Wenn alle Menschen so leben würden wie wir, bräuchten wir 2,8 Erden. Allein von den in Europa weggeworfenen Lebensmitteln könnten theoretisch alle Hungernden der Welt satt werden.

 

Wir Menschen in den Industrieländern tragen durch unseren hohen Fleischkonsum und Treibstoff-Verbrauch dazu bei, dass auf vielen Flächen weltweit nicht mehr Grundnahrungsmittel, wie z.B. Weizen, angebaut werden, sondern Soja als Viehfutter oder Zuckerrohr für Agrotreibstoff.

 

Wenn wir in diesem Gottesdienst über Nahrung und damit gleichzeitig auch über Hunger nachdenken, blicken wir heute gemeinsam nach Uganda, in das Partnerland der MISEREOR-/BDKJ-Jugendaktion. Welche Rolle spielt Essen dort?

 

Hören wir die Träume und Gedanken von sechs Jugendlichen aus Kampala, der Hauptstadt Ugandas.

   

Baustein Zitate aus Uganda

(mit Portraits der Jugendlichen - auf DVD - kombinieren)

 

J1: Mein Name ist Harriet Nakijjoba, ich bin 15 Jahre alt. Seit meine Malaria falsch behandelt wurde, bin ich gehbehindert. Später möchte ich Ordensschwester werden und in einem Krankenhaus arbeiten. Mein Lieblingsgericht ist Matoke (Bananenbrei) und Hühnchen. Essen bedeutet für mich Gesundheit für den Körper.

 

J2: Mein Name ist Felista Najjemba, ich bin 17 Jahre alt. Mein Vater ist an AIDS gestorben. Später möchte ich Landwirtschaftsingenieurin werden, die Farm meiner Mutter übernehmen und die ökologisch nachhaltige Landwirtschaft ausbauen. Essen bedeutet für mich gute Gesundheit.

 

J3: Ich heiße Mathius Matovu, ich bin 17 Jahre alt. Ich singe sehr gerne. Später möchte ich, anders als viele Männer in Uganda, mit nur einer Frau verheiratet sein und vier Kinder haben. Ich möchte am liebsten Professor an einer Uni werden.

Mein Lieblingsessen ist Matoke, Irish Potato, Reis, Schweinefleisch und Hühnchen. Essen bedeutet für mich Leben.

 

J4: Mein Name ist Grace Nawanga, ich bin 17 Jahre alt und mache eine Ausbildung zur Näherin. Später möchte ich Kleider entwerfen und in meinem eigenen Geschäft verkaufen. Am liebsten esse ich Reis mit Hühnchen. Essen gibt mir Energie und hält mich gesund.

 

J5: Ich heiße George William Lubega und bin 15 Jahre alt. Seit der Trennung meiner Eltern lebe ich mit sieben Cousins und Cousinen bei meiner Tante. Die Kinder nennen mich „grandfather“, da ich der älteste Mann im Haus bin. Später möchte ich gerne Ingenieur werden und eine eigene Farm haben. Am liebsten esse ich Reis. Essen stärkt den Körper.

 

J6: Ich heiße Everest Kavume und bin 17 Jahre alt. Ich chatte gerne über Facebook und informiere mich im Internet. Mein Lieblingsgericht ist Reis mit Hühnchen, aber meistens gibt es Poshu (Maisbrei) mit Bohnen. Essen heißt für mich gute Gesundheit.

  

Baustein Impuls

S1: Ob in Uganda, Deutschland oder anderswo auf der Welt, ein Leben ohne Essen und Trinken ist undenkbar: Zu wenig Nährstoffe oder Unterernährung haben schwerwiegende Folgen für die Gesundheit. MISEREOR setzt sich dafür ein, dass alle Menschen weltweit Zugang zu gesunder und ausreichender Ernährung haben, weil gesunde Ernährung und Zugang zu Trinkwasser Menschenrecht ist!

 

S2: Essen verbindet und stiftet Gemeinschaft. Familien oder Freunde versammeln sich zu einer gemeinsamen Mahlzeit um einen Tisch und teilen ihre Erlebnisse und Gedanken, Träume und Sorgen miteinander. Freudige, aber auch traurige Ereignisse sind oft mit einem gemeinsamen Essen verbunden.

 

S3: Für viele, vor allem junge Menschen, ist Essen nicht mit Genuss, sondern mit seelischen und körperlichen Problemen verbunden. Ein Fünftel der deutschen Jugendlichen zwischen 11 und 17 Jahren kämpft mit einer Ess-Störung.

Weltweit steigt aber auch die Zahl der Übergewichtigen vor allem in den wohlhabenderen Schichten.

 

S4: In biblischen Erzählungen hat Essen oft eine symbolische Bedeutung: Es steht in Zusammenhang mit dem von Gott verheißenen Leben in Fülle. Das Lebensnotwendige ist für alle gedacht und seit der Erschaffung der Welt auch vorhanden, eine schöne Vorstellung. Niemand soll im Überfluss leben, damit sich niemand um sein Überleben sorgen muss. Die Lebensmittel sind dann wirklich Mittel zum Leben – nicht mehr und nicht weniger.

 

S5: Für Jesus ist die Tischgemeinschaft, das Miteinander und das Teilen von zentraler Bedeutung. Er setzt sich sogar mit Menschen an einen Tisch, mit denen sonst niemand etwas zu tun haben will: Heute wären es vielleicht Asylsuchende, Obdachlose oder AIDS-Kranke. Ganz schön mutig, wie Jesus gegen die Regeln und Konventionen einer Gesellschaft verstößt, selbst riskiert, ins Aus manövriert zu werden, um diejenigen in die Mitte zu stellen, die von der Gesellschaft an den Rand gedrängt werden.

     

Baustein Schrifttexte

  • Das Gleichnis vom verlorenen Sohn Lk 15, 11-32
  • Wie viele Brote habt ihr? Mk 6, 38-44
  • Von den rechten Gästen Lk 14,12-14
  • Die Brote der Aufrichtigkeit und Wahrheit 1 Kor 5, 6-8
  • Mit allen am Tisch - Das letzte Abendmahl: Mk 14, 12-25
  • Die Begegnung mit dem Auferstandenen auf dem Weg nach Emmaus: Lk 24, 13-35

  

Baustein Gebet

L: Guter Gott,

du hast die Erde so geschaffen, dass genug Nahrung für alle vorhanden ist.

Gedankenlos verschwenden wir deine Gaben, beuten die Umwelt und unsere Mitmenschen aus und gefährden so das Überleben unseres gesamten Planeten.

Lass uns erkennen, wo wir auf Kosten anderer leben,

und gib uns den Mut, umzukehren und ein neues Leben zu wagen. 

  

Baustein Fürbitten

Alle werden eingeladen, eigene Fürbitten zu formulieren und frei vorzutragen.

Alternativ können folgende Fürbitten übernommen werden:

 

L: Gott ist für uns zum Brot des Lebens geworden, zum Lebens-Mittel.

An ihn wenden wir uns mit unseren Bitten:

 

S1: Für alle Jugendlichen, Kinder und Erwachsenen, die Tag für Tag ums Überleben kämpfen, weil ihnen nicht ausreichend Nahrung zur Verfügung steht. Lass sie teilhaben an den Lebensmitteln, die uns die Erde schenkt.

 

S2: Für alle, die unter Ess-Störungen oder Einsamkeit leiden, für alle, die sich ausgeschlossen fühlen. Lass sie den Weg zurück ins Leben finden.

 

S3: Für die Jugendlichen in Uganda, in Deutschland und überall auf der Welt.

Lass sie mit wachen Augen sehen, wo Unrecht geschieht, lass sie mutig und beherzt eintreten für eine Welt, in der niemand mehr hungern muss.

 

S4: Für alle, die hungern nach einem Leben in Würde, Frieden und Gerechtigkeit. Lass sie deine Nähe spüren.

 

S5: Für alle, die die Macht haben, etwas zum Guten zu wenden. Gib ihnen Kraft und Mut, sich für gerechtere Wirtschaftssysteme und einen Zugang zu Lebensmitteln für alle einzusetzen.

 

S6: Für uns und alle Menschen, lass uns bewusster mit deiner Schöpfung umgehen und nicht mehr nehmen, als wir tatsächlich zum Leben benötigen.

 

L: Du kennst unsere Bitten, auch die unausgesprochenen. Stärke uns und alle Menschen in dem Versuch, neues Leben zu wagen, durch Christus unseren Herrn.

 

A: Amen.

  

Baustein Meditation

S1: ein für alle Mahl

Gottes Zusage

was du zum Leben brauchst

ist vorhanden

 

S2: ein für alle Mahl

unsere Erkenntnis

was wir uns herausnehmen

ist zu viel des Guten

 

S3: ein für alle Mahl

mein Mut

ich kann mich und andere

bewegen

 

S4: ein für alle Mahl

der Traum

vom guten Leben

für alle

   

Baustein Segensgebet

S1: sei ein Segen

geh mit wachen Augen durch die Welt

sei ein Segen

handle mutig und beherzt

sei ein Segen

nimm dir auch mal Zeit für dich

sei ein Segen

wage, was du noch nicht kennst

sei ein Segen

sage, was du denkst

sei ein Segen

bring Bewegung in die Welt

sei ein Segen

fang noch heute damit an

 

L: So segne uns und alle, die sich auf den Weg machen für ein Leben in Gerechtigkeit der ermutigende und mitfühlende Gott + der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

 

A: Amen.

  

Baustein Mobilisierung

An den Kirchentüren werden die Aktionspostkarten der MISEREOR/BDKJ-Jugendaktion verteilt. 

  

Kocharena
 
 

Hier ist Platz für deinen Kommentar: DANKE!



Kommentieren






* E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


Dein Kommentar ist nach Bestätigung durch das Redaktionsteam sichtbar.