Luis

Luis hat es geschafft! © Kopp, MISEREOR

„¡Hola, mein Name ist Luis, ich bin gerade 18 Jahre geworden und lebe in Guatemala-Stadt. In meinem Leben ist schon viel passiert. Darf ich es dir erzählen?

 

In diesem Viertel wohne ich: El Esfuerzo! Hier kommt es oft zu Schießereien zwischen den Jugendbanden. Aber die Polizei kümmert sich nicht darum, sondern hat uns hier abgeschrieben…

 

Dies ist unsere Wohnung: hier lebe ich mit meiner Großmutter und meinem Bruder. Wir haben eigentlich nur diesen einen Raum, in dem schlafen, kochen und essen wir. Mein Vater lebt nicht mehr, er wurde vor vielen Jahren auf offener Straße erschossen!

 

Gewalt geht unter die Haut, das könnt ihr auch an meinem Körper sehen. Obwohl es immer absolut brutal war, haben wir immer weiter gekämpft. Denn jede Bande hat ihr eigenes Gebiet und das wird gnadenlos verteidigt.

 

Vor einem Jahr kam dann die Wende. In meinem Viertel hielt ein großer Bus mit dem Namen „Burrita de la paz“,das heißt übersetzt „Friedens-Eselchen“. Meine Bande schickte mich als Spion hinein… Der Besuch hat sich gelohnt: Dank der Organisation „Grupo Ceiba“ habe ich tatsächlich den Ausstieg aus der Gewalt geschafft. Gemeinsam arbeiten wir daran, dass unsere Wohnviertel immer gewaltfreier werden.

 

In meiner Berufsschule können wir uns in Informatik, Englisch, Grafikdesign, PC-Reparatur und Robotertechnik fortbilden. Die meisten von uns finden anschließend sogar einen Job!

 

Werden die Kinder aus meiner Nachbarschaft später selbst Mitglieder einer Jugendbande und in einem sinnlosen Kugelhagel sterben? Meine Antwort: Wir können diese Kugeln nur aufhalten, indem wir diesen Kindern eine Perspektive geben!“

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