Unheimlich gefährlich!

Gewalt ist in Guatemala überall gegenwärtig! © Kopp, MISEREOR

Luis bezahlte für seine Bandenmitgliedschaft einen hohen Preis: er wurde mehrmals angeschossen, den rechten Arm kann er seitdem nicht mehr bewegen.

 

Von Guatemala zu sprechen bedeutet auch immer von Gewalt zu sprechen. Das Land leidet unter den Folgen eines 36 Jahre dauernden brutalen Bürgerkrieges. Seit den 1990er Jahren kommt der Banden- und Drogenkrieg hinzu. Kaum irgendwo auf der Welt werden gemessen an der Einwohnerzahl so viele Menschen ermordet wie in Guatemala-Stadt. 80% aller Mordopfer sind jünger als 24 Jahre. Viel zu viele Waffen geraten in die Hände von Jugendlichen, die sich in Jugendbanden, den sogenannten Maras, zusammenschließen – aus Perspektiv- und Arbeitslosigkeit.

 

Auch die Straßen des Viertels, in dem Luis lebt, sind noch immer unsicher. Die Jugendbanden hier haben ihre Gebiete klar abgesteckt und kontrollieren sie. Immer wieder kommt es zu Schießereien. Die Polizei ist nicht präsent. Einige Stadtteile werden von der Regierung sogar regelrecht abgeschrieben: Sie gelten als rote Zonen, in denen keine öffentliche Ordnung mehr herrscht, sondern nur noch Gewalt.

 

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