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DILEMMA-LABOR

Aktion:
Vom Perspektivwechsel zur Meinungsbildung

 

Gruppengröße: Variabel – in Kleingruppen zu dritt oder ihr verlagert die Dilemma-Diskussion ins Plenum von Gruppe oder Schulklasse…

 

Material: 3 Stühle je Dreier-Gruppe, Beschreibung von Dilemma-Situationen siehe unten, ggf. (Stopp-)Uhr für den Wechsel der Positionen.

 

Zeitplanung: 15 Minuten für das Dilemma-Labor, zusätzlich Zeit für die Auswertung.

 

Auf der Webseite zur Jugendaktion sammeln wir möglichst viele Dilemmata, die mit Paraguay oder unserem Konsum in Deutschland zu tun haben! Also: ab damit ins Netz, so profitieren auch andere von eurem „Labor“-Versuch!

 

DIE IDEE

Im Dilemma-Labor lässt sich eine verzwickte Situation oder Frage aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten. So werden die mit dem Dilemma verbundenen Konflikte spielerisch verdeutlicht und die abschließende Entscheidung vereinfacht. Gerade für die konfliktreiche  Situation in Paraguay bietet sich diese Methode als entwicklungspolitische Diskussions- und Lernplattform an.

 

DIE AKTION

Drei Stühle/Sessel werden wie auf dem Bild positioniert, es gibt drei Rollen: Pro, Contra und Beobachtung, Pro und Contra sitzen sich gegenüber.

  • Variante 1: Die Gruppe oder Klasse  wird in Kleingruppen zu je drei Personen aufgeteilt, die das Labor eigenständig durchführen.
  • Variante 2: Das Labor wird mit drei Personen beispielhaft im Plenum durchgeführt; alle anderen beobachten die Dreier-Gruppe, machen sich Notizen zu den Auswertungsfragen, und schildern im Anschluss an die Auswertung der Dreier-Gruppe ihre Beobachtungen.

 

Beispiele für Dilemma-Situationen aus dem Jugendaktionsland Paraguay:

  1. Ein Großgrundbesitzer in Paraguay bietet einer Kleinbauernfamilie Geld für ihr Land. Soll sie verkaufen?
  2. Ein Angestellter eines Großgrundbesitzers soll das riesige Sojafeld mit Pestiziden besprühen. Drei mit ihm befreundete und benachbarte Kleinbauern stellen sich vor seinen Traktor, um das Sprühen zu verhindern. Was soll er machen?
  3. Kleinbauer Dionysos hat auf ökologische Landwirtschaft umgestellt, aber auf den Nachbargrundstücken wird weiterhin Gensoja angepflanzt und mit Pestiziden besprüht. Wie soll er sich verhalten?

 

  

© Mondry/MISEREOR

1. Runde (Fünf Minuten)

Person A befindet sich auf dem Beobachter-Stuhl und benennt ein konkretes Dilemma, in der sie sich befindet oder hineinversetzt. Person B nimmt nun die Pro-Position ein und nennt erste  Argumente. Anschließend benennt Person C Contra-Argumente – all dies mit dem Ziel, Person A einen Ausweg aus „ihrem“ Dilemma aufzuzeigen. Die Argumente beider Parteien verdeutlichen die Spannweite des Dilemmas. Fünf Minuten lang können Person B und C insgesamt auf die Argumente ihrer Gegenseite eingehen und sich einen fundierten Schlagabtausch liefern. Person A hört währenddessen aufmerksam zu und beobachtet schweigend.

 

2. Runde (Fünf Minuten)

Im Uhrzeigersinn werden die Positionen gewechselt, es geht inhaltlich immer noch um dasselbe Dilemma. Nun vertritt Person A die Pro-Position und benennt (neue, weil persönliche) Argumente, Person B vertritt die Contra-Position und Person C nimmt die Beobachter-Position ein.

 

3. Runde (Fünf Minuten)

Erneuter Wechsel der Positionen im Uhrzeigersinn: Person A vertritt jetzt die Contra-Argumente, Person B beobachtet und Person C vertritt die Pro-Argumente. Gleiches Vorgehen wie in Runde 1 und 2.

 

4. Runde: Auswertung: Austausch anhand folgender Auswertungsfragen:

Variante 1: Hier findet der Austausch in der Dreier-Gruppe statt

  • Was empfinde ich, wenn ich innerhalb des Dilemmas die Pro- oder Contra-Seite vertreten darf / vertreten muss?
  • Wie fühle ich mich als Beobachterin oder Beobachter, wenn andere mein Problem diskutieren?
  • Wie gut kann ich mich in Positionen hineinversetzen, die mir fremd sind, die ich innerlich nicht vertrete?
  • Bekomme ich eine neue Perspektive für die Lösung des Dilemmas?

 

Variante 2: zusätzliche Auswertung im Plenum

  • Welche Argumente haben mich mehr überzeugt?
  • Welche Position vertrete ich in diesem Dilemma?
  • Wie würde ich mich entscheiden?
 
 

Hier ist Platz für deinen Kommentar: DANKE!

Maria Linsen schrieb am 23.01.2013 - 16:16 Uhr:
Hört sich kompliziert an, ist es aber glaube ich gar nicht. Werde ich unbedingt ausprobieren. Danke für diese Idee.

Elisabeth Knorr schrieb am 18.01.2013 - 09:31 Uhr:
Haben Sie vielen Dank für diese kreative Methode, die ich in meinem Unterricht gerne ausprobieren werde. Mein Kompliment für diese hilfreiche Seite. Ihnen und uns allen viel Erfolg im Kampf gegen den Hunger. Ihre Elisabeth Knorr



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